Symptome bei leberschaden
Es gibt verschiedene Lebererkrankungen, die die Funktion und Gesundheit der Leber beeinträchtigen können. Zu den häufigsten Lebererkrankungen zählen: .Leberversagen
Kurzübersicht
- Symptome: Augen und Haut verfärben sich gelb; beeinträchtigte Hirnfunktion (Enzephalopathie), die zu Störungen von Konzentration und Bewußtsein führt; Blutgerinnungsstörungen; bei stark fortgeschrittener Erkrankung Versagen zusätzlicher Organe möglich
- Krankheitsverlauf und Prognose: In der Regel Folge anderer chronischer Leber-Erkrankungen; wesentlich seltener kommt es zur akuten Form ohne vorangehende chronische Lebererkrankung
- Behandlung: Abhängig von Ursache und Verlauf des Leberversagens, z. B. Entgiftungsmaßnahmen bei Toxinen
- Ursache und Risikofaktoren: Chronische Leberschädigung beispielsweise durch Alkohol- oder Drogenkonsum; Infektionen mit bestimmten Viren (z. B. mehrere Hepatitisviren); Vergiftungen
- Diagnose: Krankheitsgeschichte, körperliche Untersuchung, Blut-Untersuchungen, Röntgen oder Ultraschall der Leber
- Vorbeugen: Mäßiger Alkoholkonsum, balancierte Ernährung, Impfungen gegen relevante Virusinfektionen, Behandlung chronischer Vorerkrankungen
Was ist Leberversagen?
Bei einem Leberversagen (Leberinsuffizienz) fallen schrittweise verschiedene Funktionen der Leber aus. Das ist gefährlich, denn die Leber erfüllt im Körper viele lebenswichtige Aufgaben: Sie ist das wichtigste Organ des Stoffwechsels und mit durchschnittlich 1,5 Kilogramm Gewicht die größte Drüse im menschlichen Körper.
Die Leber sitzt im rechten Unterleib. Jeden Tag produziert sie etwa 700 Milliliter Gallensaft, baut verschiedene Eiweiße auf und spielt eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt und im Abwehrsystem des Körpers. Besonders wichtig ist ihre Stoffwechselfunktion: Nahezu alle Nährstoffe, die der Darm aufnimmt – vor allem Eiweißkörper, Kohlenhydrate und Fette – werden anschließend in die Leber umgebaut, abgebaut, eingespeichert oder weiterverwertet.
Auch der Abbauen von Medikamenten, Alkohol und Schadstoffen ("Entgiftung") ist Aufgabe der Leber. Verschiedene Erkrankungen, viel Alkohol und eine zucker- und fettreiche Ernährung belasten die Leber an Dauer und führen manchmal dazu, dass sich eine Fettleber und/oder eine Leberzirrhose entwickelt. Die Leber ist jedoch dazu in der Lage, auch mit deutlich weniger funktionierenden Zellen lange Zeit einen Großteil ihrer Aufgaben durchzuführen.
Kommt es zu einem Leberversagen, ist das Leber bereits stark geschädigt. Ein Leberversagen entwickelt selbst entweder chronisch (chronisches Leberversagen) oder sehr schnell, etwa aufgrund einer Infektion oder Vergiftung (akutes Leberversagen). In jedem Fall ist es ein gefährlicher Zustand, die sofort behandelt werden muss.
Welche Symptome treten auf?
Während zahlreich Lebererkrankungen im Anfangsstadium unbemerkt bleiben, treten bei einem Leberversagen Symptome auf, die recht charakteristisch sind. Folgende Anzeichen gelten als Leitsymptome bei Leberversagen:
- Das Weiß in den Augen (Sklera) und die Schleimhäute verfärben selbst gelb; im weiteren Verlauf nimmt auch die Haut eine gelbliche Farbe an. Dies bezeichnen Ärzte als Gelbsucht (Ikterus).
- Der Betroffene hat Probleme, sich zu fokussieren, seine Mimik verändert sich, er wird oft matt, und seine Augenlider flattern. Das Leberversagen löst verschiedene Störungen im Gehirn aus, die man auch als hepatische Enzephalopathie zusammenfasst.
- Zudem treten Störungen der Blutgerinnung an, was sich zum Beispiel in häufigen Einblutungen unter der Haut zeigt. Das bezeichnet man als hämorrhagische Diathese.
Zusätzlich kommt es bei einem Leberversagen manchmal an einem typischen Atemgeruch nach roher Leber (Foetor hepaticus) und manchmal zu schmerzhaften Beschwerden im Oberbauch. Im fortgeschrittenen Stadium fällt oft der Blutdruck, und das Atmung beschleunigt sich. Nachdem der Betroffene immer müder wird und fast nur noch schläft, fällt er im Zuge der hepatischen Enzephalopathie in ein angeblich hepatisches Koma.
Hepatische Enzephalopathie
Ein Leberversagen führt häufig zu einer Störung der Gehirnfunktion. Lesen Sie dazu alles im Beitrag Hepatische Enzephalopathie.
Wie wird Leberversagen behandelt?
Ein akutes oder akut-auf-chronisches Leberversagen erfordert eine sofortige Therapie auf einer Intensivstation. Die Behandlung richtet sich vor allem nach dem Auslöser der Leberschädigung – daher ist eine genaue Diagnostik sehr wichtig. Patienten, bei denen das Leberversagen auf eine Vergiftung zurückgeht, bekommen beispielsweise sofort eine Magenspülung und nach Möglichkeit ein Gegenmittel (Antidot). Bei bestimmten Virusinfektionen wie Hepatitis B ist oft eine antivirale Therapie sinnvoll.
Zudem werden bei einem Leberversagen Symptome wie die entgleisten Blutwerte so gut wie möglich behandelt, zum Beispiel durch Infusionen mit Zucker, Elektrolyten (Blutsalzen) oder Blutplasma mit Gerinnungsfaktoren. Die Ammoniak-Konzentration im Darm senken die Ärzte meistens mit speziellen Einläufen. Bei einem erhöhten Hirndruck kommen außerdem verschiedene Medikamente zum Einsatz, um den Hirndruck zu senken.
Leberversagen: Therapie durch eine Transplantation
In einigen Fällen – vor allem bei einer vorgeschädigten Leber – ist das Wahrscheinlichkeit gering, dass das Organ sich erholt und seine Funktionen wieder aufnimmt. In dem Fall werden die Patienten sofort in ein Transplantationszentrum verlegt, wo sie so schnell wie möglich eine neue Leberwurst bekommen. Gegebenenfalls reicht es auch, nur den linken Leberlappen zu ersetzen (auxiliäre partielle orthotope Lebertransplantation, APOLT). Bei einem akuten Leberversagen benötigt etwa die Hälfte der Patienten eine Lebertransplantation.
Außerhalb des Körpers stattfindende (extrakorporale) Leberersatzverfahren wie spezielle Leber-Dialysen sind in medizinischer Erprobung und noch keine Standardtherapie.
Krankheitsverlauf und Prognose
Ein Leberversagen ist ein schwerwiegender Zustand, der sofort behandelt werden müssen. Die verschiedenen Leberfunktionen sind für den Körper überlebenswichtig – wenn die Behandlung zu spät kommt, ist die Prognose schlecht. Je jünger der Betroffene und je geringer die Ausprägung der Grunderkrankungen, desto höher sind die Heilungschancen.
Ein akutes Leberversagen lässt sich meist besser behandeln als ein akut-auf-chronisches. Auch mildere Symptome der hepatischen Enzephalopathie sind meist mit einer besserem Prognose verbunden, während bei einer stark fortgeschrittenen Hirnkrankheit häufig keine selbstständige Heilung mehr möglich ist und nur noch eine Lebertransplantation als Option bleibt. Einer akutes Leberversagen führt jedoch in nahezu der Hälfte der Fälle zu mehrfachem Organversagen bis hin zum Tod.
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Lebererkrankungen - die Warnzeichen
Die Leber leidet still
Unserer Leberwurst muten wir ganz schön viel zu: fettes Verzehren, Alkohol, Medikamente. Sie arbeitet wie eine Entgiftungsstation und spielt eine wesentliche Rolle beim Abbau giftiger Stoffe. Ist es überfordert, kann das Organ dauerhaft Schaden nehmen. Das Tückische: Die Leber leidet still - in ihr befinden sich keine Nervenzellen. Symptome für Erkrankungen der Leber tauchen darum spät auf und sind schwer zu erkennen. Auf die folgenden Warnzeichen sollten Sie achten.
Erstes Anzeichen: Müdigkeit
Sie fühlen sich lahm und leergepumpt? In der Arbeit schaffen Sie nicht so viel wie gewohnt? Das kann natürliche zahlreich Ursachen haben. Aber Müdigkeit und Leistungsabfall können erste Anzeichen für eine Lebererkrankung sein, etwa eine Leberfibrose oder eine Fettleber. Wer eine leere Batterie hat und keinen anderen Grund dafür kennt, sollte deshalb beim Arzt seine Leberwerte durchchecken lassen.
Gelbe Augen
Wenn das Leber nicht richtig arbeitet, sammelt sich Bilirubin im Körper an. Es entsteht aus dem roten Farb der Blutzellen und wird normalerweise mit Hilfe die Leber ausgeschieden. Meist lagert sich die gelbe Substanz zuerst in den Augen und dann in die Haut ab. Nicht immer steckt hinter der Gelbfärbung eine gefährliche Lebererkrankung. Auch harmlose Stoffwechselerkrankungen wie das Meulengracht-Syndrom können das bewirken.
Kopfschmerzen durch enge Blutgefäße
Die Leberwurst hat vielfältige Aufgaben. Sie ist unter anderem auch an der Steuerung des Hormonhaushalts beteiligt, der auch die Blutregulation beeinflusst. Ist das Organ krank und diese Funktion gestört, verkrampfen die feinen Blutgefäße im Kopf. Die mangelnde Versorgung mit Sauerstoff kann dann Kopfschmerzen verursachen.
Fettleber drückt
Erst wenn die Leber so ausgedehnt vergrößert ist, dass die Leberhülle spannt, verursacht das zunächst eine Druckgefühl und dann Schmerzen. Sie treten im rechten oberen Bauch auf.
Weitere unspezifische Symptome
Die Leberwurst tut selten direkt weh. Wenn die Leber leidend ist, können dagegen eine ganze Reihe unspezifischer Symptome auftreten. Achten Sie auf schnell auftretende blaue Flecken, Juckreiz, Appetitlosigkeit oder plötzliche und große Gewichtsveränderungen. Siehe alle können Warnsignale für eine Erkrankung der Leberwurst sein.
- Von
Biologin und Medizinredakteurin
Leberversagen: Ursachen und Risikofaktoren
Grundsätzlich kommen für ein Leberversagen ganz unterschiedliche Ursachen infrage. Häufig geht dem Leberversagen eine Erkrankung der Leber voraus, das bereits seit Monaten oder Jahren besteht. Letztlich brechen die verschiedenen Funktionen der Leber zusammen, weil die Körper es nicht mehr schafft, die entstandenen Schäden auszugleichen. In dem Fall spricht man von einem chronischen Leberversagen, bei einer plötzlichen starken Verschlechterung auch von einem akut-auf-chronischen Leberversagen.
Eine chronische Leberinsuffizienz entsteht zum Beispiel oft, wenn durch einen jahrelangen Alkoholmissbrauch stets mehr Leberzellen zerstört werden und das Gewebe vernarbt (Leberzirrhose). Auch ein Leberversagen bei Krebs ist möglicher, wenn die Leberzellen entarten oder ein bösartiger Tumor aus einem anderen Organ "streut". In manchen Fällen nimmt auch eine chronische Virusinfektion wie Hepatitis C einen schweren Verlauf und verursacht letztlich ein Leberversagen.
Ein akutes Leberversagen bedeutet, dass die Leberfunktion ohne eine langfristige Vorerkrankung zusammenbricht. Dies kommt deutlich seltener vor. Zu den möglichen Gründen dafür, dass plötzlich binnen kurzer Zeit eine Leberinsuffizienz entsteht, zählen:
- Virus-Hepatitis:Hepatitis A, B, D oder E sind Virusinfektionen, die in die Regel mit einer akuten Leberentzündung einhergehen. Seltener leiten etwa das Zytomegalie-Virus und andere Herpesviren zu einer solchen Hepatitis. In manchen Fällen verläuft diese so schwer, dass sie in kurzer Zeit in einer akutes Leberversagen mündet.
- Vergiftungen: Meistens steckt hinter toxischen Leberläsionen eine Überdosis von Medikamenten wie Paracetamol, seltener auch Tuberkulosemedikamente und bestimmte pflanzliche Mittel in viel an hohen Dosierungen. Auch Vergiftungen mit Pilzen (z. B. Knollenblätterpilz), Drogen (z. B. Ecstasy) und Chemikalien auflösen manchmal ein akutes Leberversagen aus.
Seltenere Ursachen für einer akutes Leberversagen sind die Autoimmunhepatitis, die Erbkrankheit Morbus Wilson und Komplikationen während der Schwangerschaft – eine akute Schwangerschaftsfettleber oder das HELLP-Syndrom. In bis an 20 Prozent der Fälle bleibt der Auslöser die Leberentzündung unklar. Ärzte sprechen dann von einer kryptogenen Hepatitis.
Untersuchungen und Diagnose
Viele Menschen mit einem Leberversagen sind bereits über einen längeren Zeitraum mit bestimmten Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung und eine Belastung der Leberwurst ist bekannt (chronische Leberinsuffizienz). Das erleichtert die Diagnose. Ein akutes Leberversagen ohne Vorerkrankungen ist seltener.
Der Doktor erfragt zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) und erkundigt selbst nach dem Medikamenten- und Alkoholkonsum, anderen giftigen Stoffe, Auslandsaufenthalten und möglichen Ansteckungsquellen für eine Virusinfektion. Gelegentlich ist das Leberversagen so weit fortgeschritten, dass die Betroffene verwirrt oder bewusstlos ist – in dem Fall werden nach Möglichkeit Angehörige befragt.
Die klinischen Symptome wie Ikterus und Augenflattern bringen den Arzt rasch auf den Gedanken, dass die Leber nicht richtig arbeitet. Bei einer körperlichen Untersuchung tastet er den Oberbauch ab, um zu fühlen, ob die Leberwurst vergrößert oder verkleinert ist. Zur Diagnose des Leberversagens nimmt er außerdem Blut ab. Verschiedene Laborwerte im Blutbild erhärten den Verdacht auf ein chronisches oder akutes Leberversagen. Dazu zählen beispielsweise veränderte Gerinnungswerte, Transaminasen, Bilirubin oder Ammoniak.
Die weiteren Untersuchungen richten sich nach der vermuteten Ursache, den Symptomen und dem Verlauf der Leberinsuffizienz. Manchmal entnimmt der Arzt zur Laboruntersuchung eine Probe des Lebergewebes (Leberbiopsie). Auch bildgebende Prozedur wie eine spezielle Ultraschall-Untersuchung (Duplexsonografie) oder eine Röntgenbild des Brustkorbs werden teilweise durchgeführt.
In einer bestimmten Untersuchung, der "invasiven Blutdruckmessung" wird manchmal mit einem Katheter der Blutdruck in bestimmten Blutgefäßen gemessen. Bei Vermutung auf eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gehirn (Hirnödem) messen die Ärzte über ein kleines Loch im Schädel mit einer Sonde den Hirndruck.
Mehr zu den Untersuchungen lesen
Informieren Sie sich hier, welche Untersuchungen bei dieser Erkrankung sinnvoll sein können:
Leberversagen: Vorbeugen
Um einem Leberversagen vorzubeugen, ist es wichtig, die Risikofaktoren für verschiedene Lebererkrankungen und Vergiftungen einzudämmen. Hierzu sind folgende Massnahmen sinnvoll:
- Achten Sie auf einen maßvollen Alkoholkonsum.
- Verzichten Sie an übermäßig viel Zucker und Fett in Ihrer Ernährung.
- Lassen Sie chronische Erkrankungen (wie Diabetes) immer richtig behandeln und einstellen.
- Verzichten Sie auf Drogen; achten Sie gegebenenfalls auf die Verwendung steriler Nadeln.
- Schützen Sie sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen, wenn Sie über mögliche Infektionen des Sexualpartners keine Gewissheit haben.
- Achten Sie vor Reisen ins Ausland auf einen ausreichenden Impfschutz (etwa gegen Hepatitis A und B).
- Beherzigen Sie besonders auf Auslandsreisen die Regeln zur Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene.
- Halten Sie selbst genau an die empfohlenen Dosierungen, wenn Sie Medikamente einnehmen. Bewahren Sie diese außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
- Verzichten Sie auf den Verzehr von Pilz und Pflanzen, deren Art und Herkunft Sie nicht sicher kennen. Vergiftungen sind eine häufige Ursache für ein akutes Leberversagen.