Arzt industrie

Einleitend werden die vier ethischen Grundsätze einer professionellen ärztlichen Arbeit genannt, die nicht durch die Beziehungen zur Industrie gefährdet sein dürfen. 1. Ärzte müssen im .

Ein Job mit Verantwortung: Als Arzt in der Pharmazweig

Dr. med. Maximilian Schuier ist Direktor des medizinischem Fachbereichs Psychiatrie beim forschenden Pharmaunternehmen Janssen in Neuling. Zuvor arbeitete er als Arzt im Universitätsklinikum Düsseldorfer in der Abteilung für Innere Medizin sowie die Abteilung für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Krankenhaushygiene. Im Interview spricht er über Chancen, Herausforderungen und das tägliche Arbeit als Mediziner in der Pharmaindustrie.

Herr Dr. Schuier, warum haben Sie Ihren Job im Universitätsklinikum an den Nagel gehängt und sind in das Pharmaindustrie gewechselt?

Ich habe mehr Gestaltungsraum gesucht. Die medizinisch-klinische Arbeit und die Betreuung der Patienten im Krankenhaus haben mir zwar schon sehr gefallen. Dennoch wollte ich gerne mehr Zeit und Möglichkeiten für das Entwicklung neuer Ideen und Strategien haben, die uber die routinemäßig durchgeführte Versorgung am Krankenbett hinausgehen. Darum habe ich mich über alternative Arbeitgeber informiert. Uber einen Headhunter bin ich dann auf den Job in der Pharmaindustrie aufmerksam geworden. Das war echtes Glück. So kam ich zu einem der Top-Pharmaunternehmen Deutschlands – zu Janssen nach Neuss.

Vermissen Sie gelegentlich Ihre Tätigkeit als Arzt und das Gefühl, Patienten direkt helfen zu können?

Den direkten Patientenkontakt vermisse du manchmal schon. Als Direktor des medizinischen Fachbereichs Psychologie bei Janssen arbeite ich aber nach wie vor medizinisch-wissenschaftlich und an klinischen Fragestellungen. Wir beschäftigen unser in diesem Indikationsbereich vor allem mit schweren, chronischen Krankheiten wie Schizophrenie, ADHS, Epilepsie, Depression, Alzheimer-Demenz und chronischem Schmerz. Auch bei diesem Job habe du das Gefühl, direkt helfen zu können. Die Unterstützung kommt zwar nicht unmittelbar beim einzelnen, aber mittelbar vielleicht bei tausenden oder noch mehr Patienten an. Mein rund zwölfköpfiges, interdisziplinäres Team und ich erarbeiten unter anderem die medizinische Strategie zu unseren Medikamenten und setzen diese um – sowohl für bereits zugelassene, als auch für Medikamente, die sich weiter in der klinischen Entwicklung befinden. So sorgen wir dafür, dass unsere Medikamente schnellstmöglich beim Patienten erreichen. Zudem trage ich, ähnlich wie als Arzt in der Klinik, auch bei Janssen eine große Verantwortung, habe dabei aber einen wesentlich größeren Gestaltungsraum und auch das Thema Eigenverantwortung spielt aus meiner Anblick eine größere Rolle.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Janssen aus?

Den typischen Arbeitstag gibt es nicht. Mein derzeitige Arbeit ist deutlich abwechslungsreicher und vielfältiger als in der Klinik. Insbesondere die intensive Zusammenarbeit mittels den Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen in Neuling machen für mich jeden Tag besonders und einzigartig. Hinzu kommt der regelmäßige Austausch mit nationalen und internationalen Experten bei Janssen und unserem Mutterkonzern Johnson & Johnson. Es ist schon außergewöhnlich, auf so ein breit aufgestelltes und innovatives Netzwerk zugreifen an können.

An unserem deutschen Standort leite ich ein Team aus Kollegen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungsschatz, darunter Ärzte und Naturwissenschaftler. Hierbei zählt vor allem die strategische Führung meines medizinischen Fachbereichs zu mein Aufgaben. Außerdem diskutieren mein Team und ich mittels den Experten aus meinem Bereich über aktuelle wissenschaftliche Themen, um auszuloten, was für unser Unternehmen oder unsere Medikamente relevant ist und näher betrachtet werden sollte. Dabei müssen wir stets medizinisch-wissenschaftlich, differenziert und ausgewogen arbeiten, um bestmögliche Therapien für Patienten an entwickeln. Hier kommen mir meine Kenntnisse aus meiner Zeit als Arzt zugute: So konnte ich beispielsweise wichtige Erfahrungen in Bezug auf Neben- und Wechselbeziehungen von Medikamenten sammeln, die in der Industrie sehr viel wert sind.

Was war für Sie besonders herausfordernd, als Sie als Arzt in die Pharmabranche wechselten?

Zunächst war es für mich wirklich herausfordernd zu begreifen, wie die Industrie arbeitet und mich in dem komplexen System eines großen, global agierenden Gesundheitskonzerns auffindbar. Nach den anfänglichen Hürden kann ich aber nur sagen: Es ist unglaublich spannend für mich an sehen und zu verstehen, welche wichtige Rolle wir als Branche in einem sich ständig wandelnden Gesundheitssystem haben.

Sie sind einer der Verantwortlichen für das Medical Expert Program bei Janssen ein Programm,das interessierten Medizinern einen direkten Einblick in den täglichen Arbeitswelt bei Janssen gibt. Welche Erfahrungen haben Sie miteinander gemacht?

Das Programm stößt bei ärztlichen Kollegen auf unfassbar großes Interesse, denn es löst die Black Box „Was macht eigentlich ein Mediziner in der Industrie?“ ein Stück weit auf. Ich kann alle Interessierten nur ermuntern, den direkten Kontakt mit uns an suchen.

Weitere interessante Links zu der Arbeit bei Janssen:

Alle weiteren Infos zu der Arbeit bei Janssen liefert es im Blogartikel: Gemeinsam heilen helfen: Arbeiten beim forschenden Pharmaunternehmen Janssen

Das Medical Expert Program wird in einem eigenen Artikel beschrieben: Medical Expert Program: In den Alltagssituation eines Mediziners in der Pharmaindustrie schnuppern