Rhesus negativ herkunft

Blutgruppe 0 negativ zeichnet sich durch das Fehlen der A- und B-Antigene auf den roten Blutkörperchen aus, sowie durch die Abwesenheit des Rhesus-Faktors. Das Fehlen .

Antikörper gegen seltene Blutgruppenmerkmale

Weitere Blutgruppensysteme

Besonders große Unterschiede gibt es im Duffy-Blutgruppensystem (Fy), denn dieses Oberflächenprotein der Erythrozyten wird bei vielen Afrikanern überhaupt nicht exprimiert. Da ihnen die Merkmale Fya und Fyb fehlen, sind diese Menschen vor der Malaria tertiana geschützt.

Erythrozytenkonzentrate ohne Duffy-Merkmale gibt es von kaukasischen Blutspendern fast nicht. Patienten, die Fya- und Fyb-negativ sind, können aber auch Fyb-positiv transfundiert werden, wenn das Fy-Antigen im Endothel exprimiert wird (meist Fyb ohne Fya, selten umgekehrt). Letzteres ist anhand von leukozytärer DNA molekularbiologisch feststellbar. Auf Fya-positive EK sollte man bei diesen Patienten gleichwohl verzichten, um eine allgemeine Fy-Immunisierung zu unterbinden.

Bei Afrikanern ist auch im MNS-System eine Besonderheit zu finden, die es bei Kaukasiern nicht gibt: Die Antigene S und s fehlen bei etwa 1%, meist in Kombination mit einem fehlenden Antigen U aus dem MNS-Blutgruppensystem. Der zugehörige Antikörper kann Hämolysen verursachen, weshalb kompatible Transfusionen anzustreben sind.

Im Kell-Blutgruppensystem gibt es bei Afrikanern ein Antigen, das bei Kaukasiern praktisch unbekannt ist: Das Antigen Jsa tritt mit einer Frequenz von bis zu 20% auf; bis zu 1% die afrikanischen Patienten ist Jsb-negativ. Diese Personen bilden dagegen nicht unbedingt Antikörper, doch wenn ein Anti-Jsb vorliegt, wird die EK-Versorgung aufwendig. Gleiches gilt für den k-negativen Typ, der bei Kaukasiern selten (0,2%) und bei Afrikanern praktisch nicht-existent ist. Bei Personen weg dem Nahen Osten können bis zu 1,8% k-negativ sein[2].

Schließlich fehlt das Antigen Yta aus dem Cartwright-Blutgruppensystem, das Kaukasier üblicherweise exprimieren, bei zu 2,4% der Patienten aus dem Nahen Osten[2]. Antikörper gegen dieses Merkmal können im Verlauf Antigen-ungleicher Transfusio­nen klinisch relevant werden.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Antikörpern relativ hoch ist; Angaben zur Inzidenz von Immunisierungen liegen im Bereich von etwa 3 bis 8%[5]. Es wäre allerdings unrichtig, diese Zahlen vorrangig auf die ethnische Vielfalt und den steigenden Migrationsdruck zurückzuführen. Daten von Erythrozytenkonzentraten, das in aktueller Technik hergestellt wurden, zeigen vor allem eine klare Abhängigkeit der be­obachteten Inzidenzen von die Anzahl der berücksichtigten Antigene.

Die Immunisierung und Erziehung von Blutgruppen-Antikörpern ist seit jeher die häufigste Nebenwirkung nach Bluttransfusionen und erfordert deshalb völlig unabhängig vom ethnischen Hintergrund des Patienten die strikte Beachtung die von der Bundesärztekammer und dem Paul-Ehrlich-Institut herausgegebenen Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten.