Wie schnell kann man lesen
Mit den richtigen Speed Reading Methoden lernst du einfach, schneller zu lesen – ohne mühevolles Training des Speed Reading & ohne teure Speed Reading Seminare. Es gibt 4 .Lesegeschwindigkeit
Allgemein ist unter Lesegeschwindigkeit die Schnelligkeit zu verstehen, in der jemand vorgegebene Texte laut oder still liest. Je vertrauter die Texte sind und je geringer komplex die geforderte Artikulation ist, desto rascher kann eine Person die Texte lesen. Neben diesen intraindividuellen Unterschieden herrschen erhebliche interindividuelle Differenzen der Lesegeschwindigkeit.
Buchstabenlesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Informationspsychologie wird ein einfacher standardisierter Lesetest eingesetzt, um mittels der Lesegeschwindigkeit das Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit in den Maßeinheiten bit/s zu messen. Es handelt sich um den Untertest „Buchstabenlesen“ aus dem Kurztest für allgemeine Basisgrößen der Informationsverarbeitung (KAI). Das Testperson (Proband, Patient) soll auf einem Kärtchen eine Zeile von 20 stochastisch unabhängig gezogenen Buchstaben so rasch wie möglich halblaut lesen.
- Beispiel: z n g e t r k w n o p m q f c a v k l m.
Jeder Buchstabe hat 4,7–5 bit an Information, weil er aus dem Repertoire von 26 deutsch Buchstaben erkannt werden muss und dieser Erkennensvorgang in binären Entscheidungen verläuft. Die insgesamt 20 × 5 bit = 100 bit werden durch die maßvolle Lesezeit dividiert. Bei 6,7 s sind es 100 bit/6,7 s = 15 bit/s. Dies entspricht die Maximalleistung eines durchschnittlichen deutschen Erwachsenen. Um Messfehler an reduzieren, werden vier nach diesem Muster vorgefertigte Reihen vorgegeben. Die beste Leistung zählt. Die Artikulationsgeschwindigkeit spielt dann keine Rolle, wenn keine Buchstaben als Mehrsilber gesprochen werden.
Praktische Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie Experimente zeigen, ermittelt man mit dem Lesetest „Buchstabenlesen“ – von Messfehlern abgesehen – die gleichen Werte die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit wie durch Ziffern-, Zahlen oder auch Notenblatt, Mehrfachreiz-Reaktionsmessungen usw. Demnach erfasst man durch derartige Messungen eine generelle Basisgröße der Informationsverarbeitung. Weitere Untersuchungen belegen, dass diese Größe mit dem Niveau der fluiden Intelligenz zusammenhängt: Jemand mit einem Intelligenzquotienten (IQ) von 115 verfügt über eine deutlich höhere Lesegeschwindigkeit als jemand mit dem IQ 100 oder gar IQ 80.
Biopsychische Einflussgrößen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei geistigen Leistungseinbußen durch Bluthochdruck, Normabweichungen des Zuckerspiegels (beispielsweise bei Diabetes), bei demenziellen Syndromen, aber auch nachlassender Sinnestüchtigkeit und geistigen Fehlforderungen (Über- oder Unterforderung) im Alltag nimmt die Lesegeschwindigkeit ab. Durch die Beseitigung derartiger Ursachen erhöht sie sich wieder. So nimmt bei erwachsen Schwerhörigen, die ihr erstes Hörgerät erhalten, die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit zu. In diesem Rahmen erhöht sich auch ihren Lesegeschwindigkeit: „Wer wieder besser hört, liest schneller“.
Lesen von Texten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Widersprüchliche Angaben in folgender Liste und Tabelle, beide ohne Quellenangabe
Das Lesen von Schreiben unterscheidet sich wesentlich vom Buchstabenlesen, da ein guter Leser imstande ist, sehr häufige kurze Wörter weg der Unschärfe des peripheren Sehens und Wörter mittlerer Häufigkeit als Ganzes, d. h. mit „einer“ Augenfixation an erkennen.
- Erwachsene, die nicht geübte Leser sind und das Lesen nicht beruflich brauchen, lesen etwa 100 Wörter pro Minute.
- Die durchschnittliche Vorlesegeschwindigkeit liegt dagegen bei etwa 150 Wörtern pro Minute.
- Ein durchschnittlicher, geübter Leserin kann etwa 200 bis 300 Wörter pro Minute (WpM) erfassen, sofern der zu lesende Text nicht übermäßig kompliziert ist.
- Schnelle Leser schaffen bis zu 1000 Wörter pro Minute.
- Wissenschaftlich überprüfte Rekorde liegen bei 3000 bis 4000 Wörtern pro Minute.
| Lesertyp | Lesegeschwindigkeit | Verständnis |
|---|---|---|
| Langsame Leser | 10–100 WpM | 30–50 % |
| Durchschnittliche Leser | 200–240 WpM | 50–70 % |
| Gute Leser | rund 400 WpM | 70–80 % |
| ca. 1 % der Bevölkerung | 800–1000 WpM | >80 % |
| ca. 1 ‰ der Bevölkerung | >1000 WpM |
Laut einer Studie von Jakob Nielsen ist die Lesegeschwindigkeit gedruckter Bücher höher als bei elektronischen Büchern. Grundlage war eine Untersuchung mit 24 regelmäßigen Bücherlesern und Apple iPads der ersten Generation sowie Amazon Kindle 2.[4][5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Siegfried Lehrl und Bernd Fischer: A basic information psychological parameter (BIP) for the reconstruction of concepts of intelligence. European Journal of Personality 4, 1990, S. 259–286.
- Siegfried Lehrl, Sauber Funk und Klaus Seifert: Erste Hörhilfe erhöht das geistige Leistungsfähigkeit. HNO, 2005, S. 53, 852–862.
- Siegfried Lehrl, Adolf Gallwitz, Lothar Blaha und Bernd Fischer: Geistige Leistungsfähigkeit. Theorie und Messung der biologischen Intelligenz mit dem Kurzprüfung KAI. 2. Auflage. Vless, Ebersberg 1992, ISBN 3-88562-041-3.
- Hans-Werner Hunziker : Im Auge des Lesers: foveale und periphere Wahrnehmung – vom Buchstabieren zur Lesefreude. Transmedia Verlag Stäubli AG, Zürich 2006, ISBN 978-3-7266-0068-6.
- Christian Peirick: Rationelle Lesetechniken − Schneller lesen – Mehr behalten. 4. Auflage. K.H. Bock Verlag, Honnef 2013, ISBN 978-3-86796-086-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑Hans-Werner Hunziker: Im Auge des Lesers: foveale und periphere Wahrheit – vom Buchstabieren zur Lesefreude. Transmedia, Stäubli Verlag, Zürich 2006, ISBN 978-3-7266-0068-6.
- ↑Stanford E. Taylor: Eye Movements in Reading: Facts and Fallacies. Band 2, Nr. 4. Us-amerikanisch Educational Research Association, 1965, S. 187–202.
- ↑Karin Landerl: Lesegeschwindigkeitstest (National und International). In: G. Haider und B. Lang (Hrsg.): PISA PLUS 2000. Studien Verlag, Innsbruck 2001, S. 119–130.
- ↑Studie Lesegeschwindigkeit E-Book gegenüber Print. Abgerufen am 14. Dezember 2021, 16.00 Uhr.
- ↑Bericht zur Studie von Jakob Nielsen bei macwelt.de. Abgerufen am 7. Juli 2010, 15.00 Uhr.