Wochenfluss dauer kaiserschnitt

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Von: Michaela Brehm

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Erfahre hier, wie lange der Wochenfluss dauert und wie er sich in Farbe und Menge verändert. Plus: Eigentümlichkeiten nach einem Kaiserschnitt und wie du Probleme wie einen Wochenflussstau erkennst.

In diesem Artikel:

Was ist der Wochenfluss?

Der Wochenfluss ist ein Wundsekret aus der Gebärmutter, das nach der Geburt durch die Vagina abfließt. Die Wochenfluss setzt nach jeder Geburt ein, auch bei einem Kaiserschnitt.

Auslöser dafür ist die Nachgeburt: Wenn das Plazenta und die Eihäute der Fruchtblase vom Leib abgestoßen werden, hinterlassen sie eine großflächige Wunde in der Gebärmutter. Bis diese verheilt ist, sondert siehe ein Wundsekret ab: den Wochenfluss, der auch Lochien genannt wird und sich über den Verlauf in Farbe und Konsistenz verändert.

Wie lange dauert der Wochenfluss?

Es gibt zwar grobe Richtlinien, aber die Wochenfluss-Dauer kann individuell verschieden sein. Im Normalfall dauert es etwa vier bis sechs Wochen bis die Geburtswunde vollständig verheilt ist.

Wie lange er bei dir dauern wird, hängt unteranderem von der individuellen Wundheilung ab. Das Wochenfluss-Menge lässt schon Ende der ersten Woche deutlich nach.

Wochenfluss: Farbe, Menge und Konsistenz im Verlauf

Der Wochenablauf beginnt mit einem dunklen Rot, wie bei deiner Periode (lochia ruba). Dann wird er immer heller, und verbleicht zu einem weißlichen oder gelben Abfluss (lochia alba).

Unsere Wochenfluss-Tabelle gibt dir einen Überblick uber die Veränderungen der Lochien in Farbe und Konsistenz.

„Es kann auch vorkommen, dass das Blut in der Gebärmutter oder Scheide etwas gerinnt und als Koagel (Blutklumpen) ausgeschieden wird“,

erklären die Hebammen Anja und Marie vom Blog hallohebamme. Das ist durchaus normal und kein Grund zur Sorge. Sollte dich das trotzdem beunruhigen, sprich es gerne bei deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme an.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt

Nach einem Kaiserschnitt oder einer Kaisergeburt fallen die Lochien meist schwächer aus und dauern deutlich kürzer an.

Grundsätzlich ist es für den Verlauf aber unwesentlich, auf welche Art entbunden wurde. Denn bei jeder Geburt hinterlässt das Plazenta eine offene Wunde – bei einem Kaiserschnitt wird der Mutterkuchen allerdings manuell gelöst.

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Was tun bei einem Wochenflussstau (Lochialstau)?

Wenn dein Wochenfluss plötzlich deutlich nachlässt oder über mehrere Stunden ganz aufhört, solltest du deine Hebamme, deinen Arzt oder deine Ärztin informieren. Es kann sein, dass sich ein Wochenflussstau gebildet hat. Dieser wird auch Lochialstau genannt.

Welche Ursachen hat einer Lochialstau?

Meist wird der Wochenfluss durch ein Koagel, also verklumptes Blut vom Abfließen behindert. Bei einem Kaiserschnitt kann ein Lochialstau durch einen unzureichend geöffneten Gebärmutter entstehen, der durch Eihäute und/ oder geronnenes Blut verstopft wird.

Rund ums Wochenbett

Wie erkenne ich den Wochenflussstau?

Deutliches Warnsignal ist ein unangenehm, stinkender Wochenfluss-Geruch. Verschließt selbst der Muttermund und können die Lochien nicht ablaufen, sammelt sich das Wundsekret in der Gebärmutter.

Im schlimmsten Fall kann sich die Wunde mit Bakterien infizieren und entzünden. Man spricht dann vom Kindbettfieber. Das Infektionskrankheit muss mit Antibiotika behandelt werden.

Heutzutage kommt es aber nur noch selten zu einer solchen Infektion. Und mit sorgfältiger Hygiene im Wochenbett kannst du ihr gut vorbeugen.

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Was macht der Arzt bei einem Wochenflussstau?

Wird ein Lochialstau festgestellt, macht der Doktor als erstes eine Ultraschalluntersuchung und versucht mit einem Plastikschlauch das übrige Blut aus dem Gebärmutterhalskanal abzulassen.

Laut dem Universitätsklinikum Heidelberg kann auch eine Spritze Oxytocin gegeben werden, um die Kontraktionen der Gebärmutter anzuregen. In schlimmen Fällen kann eine ambulante Operation nötig sein, um das restliche Gewebe auszuschaben.

Wie kann man den Wochenfluss anregen?

Wenn du deinen Wochenfluss anregen willst, gibt es ein paar sanfte Methoden, die du zu Hause ausprobieren kannst, um den Wochenfluss konstant zu halten.

1. Druck auf die Gebärmutter
   Probiere es mittels Wickeln und sanften Bauchmassagen. Das regt den Wochenablauf an.
2. Wochenfluss anregen mit Tee
   Viele Hebammen empfehlen Frauenmantel- oder Hirtentäschl-Tee, um die Gebärmutter zu stimulieren.
3. Häufige Toilettengänge
   Eine volle Blase mindert die Rückbildung der Gebärmutter. Auch wenn du nicht mehr so einen verstärken Harndrang wie in der Schwangerschaft verspürst, zwinge du selbst dazu, regelmäßig die Blase zu entleeren.
4. Moderate Bewegung
   Kurze Spaziergänge und Alltagsbewegungen regen die Gebärmutter auch an. Achte aber darauf, dich nicht zu sehr zu belasten.
5. Stillen
   Beim Stillen wird Oxytocin ausgeschüttet, also das gleiche Hormon, das Wehen fördert. Wer nicht stillt, sollte mit viel Hautkontakt mit seinem Baby kuscheln, das schüttet auch Oxytocin aus.

Hat der Wochenablauf plötzlich gestoppt, solltest du unbedingt deinen Arzt oder deiner Ärztin informieren.

Tipps für die richtige Intimpflege beim Wochenfluss

Während jeder Phase ist sorgfältige Hygiene ganz wichtig. Mit dem Wundsekret werden auch Bakterien aus die Gebärmutter ausgespült. Damit sich diese nicht vermehren und erneut in die Gebärmutter aufsteigen, solltest du einer paar Punkte beachten:

Wichtige Wochenbett-Hygiene-Tipps

• Wechsel regelmäßig Wöchnerinnen-Vorlagen/ Binden - in den ersten 2 Wochen am besten alle 2-3 Stunden
• Verwende keine Tampons, sie erhöhen das Infektionsrisiko
• Wasche dir auch vor dem Toilettengang die Hände, damit keine Keime über die Scheide in die Gebärmutter gelangen.

Weitere Tipps, um die Wundheilung zu fördern

#1 Spülen

Ein zusätzlicher Pflege-Tipp, den Hebammen gerne geben: Spüle den Intimbereich vor oder nach dem Toilettengang zusätzlich mittels lauwarmem Wasser – aber bitte nur von außen. Am besten geht das zum Beispiel mit einem Messbecher.

#2 Luft

Frischluft hilft: Wenn du dich damit wohlfühlst, kannst du dich „untenrum“ frei machen und an eine wasserfeste Unterlage legen. Eventuell ist es besser damit zu warten, bis die Lochien etwas geringer geworden sind.

#3 Kein Sex

Ein weiteres „No Go“ das Ärzte aussprechen solange deine Lochien noch fließen: Sex. Das Infektionsrisiko ist beim Geschlechtsverkehr kurz nach die Geburt zu groß.

Ein ehrlicher Mama-Bericht:

#4 Keine Vollbäder / Schwimmbad

Auf Vollbäder solltest du verzichten, vor allem während der ersten Tage nach der Geburt. Zwar ist es nicht grundsätzlich verboten, doch so kurz nach der Geburt haben es Keime viel leichter, in die Gebärmutter aufzusteigen. Darum raten Gynäkologen auch unbedingt von einem Schwimmbadbesuch ab.

#5 Bauchlage nur nach Absprache

Sich regelmäßig für ein paar Minuten auf den Bauch zu legen – das soll die Rückbildung unterstützen. Wir empfehlen, dass du das direkt mit deiner Hebamme absprichst. Nicht für jede frischgebackene Mutter ist die Bauchlage ideal – vor allem nicht nach einem Kaiserschnitt.

FAQs zum Thema Wochenbett

Warum riecht der Wochenfluss?

Vorsicht, ein normaler Wochenfluss riecht normalerweise nicht stark! Wenn du das Gefühl hast, dass dein Wochenfluss-Geruch stark zunimmt, solltest du sofort zu einem Arzt: Das kann ein Anzeichen für einen Wochenflussstau sein!

Welche Binden eignen sich beim Wochenfluss?

Binden mit natürlicher Baumwolle sind für den Wochenfluss besonders geeignet. Achte darauf, dass die Wochenbetteinlagen atmungsaktiv sind und kein Plastik enthalten.

Wann nach dem Wochenfluss tritt die Periode ein?

Frühestens einen Monat nach der Geburt kann es wieder einen Eisprung geben. Dann hat sich die Gebärmutter erneut regeneriert – eine neue Schleimhaut hat sich gebildet. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass deine Periode nach der Geburt sofort wiederkommt. Wann es soweit ist, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Wie lange hat man den Wochenfluss?

Im Normalfall dauert es etwa vier bis sechs Wochen, bis die Geburtswunde vollständig verheilt ist. Allerdings kann die Wochenfluss-Dauer individuell unterschiedlich sein.

Wie erkenne ich einen Wochenflussstau?

Ein deutliches Warnsignal ist ein unangenehm, stinkender Wochenfluss-Geruch.

Quellen

• Berufsverband der Frauenärzte; Dr. med. Farrokh, André: Kaiserschnitt
  Unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/kaiserschnitt/ (letzter Abruf: September 2021)
• Friedrich, Jana: 80 Wochenbett-Tips aus erster Hand – von Mutter zu Mutter
  Unter: https://www.hebammenblog.de/wp-content/uploads/2014/04/80_Wochenbett-Tips_Ebook.pdf (letzter Abruf: September 2021)
• Beinhauer, Marie; Stern, Anja: Wochenablauf. Lochien – das erwartet dich nach deiner Geburt
  Unter: hallohebamme
  https://hallohebamme.de/wochenfluss/ (letzter Abruf: September 2021)
• Gaca, Anja: Wochenbettwissen: Tipps zum Umgang mit dem Wochenfluss, In: Von guten Eltern
  https://www.vonguteneltern.de/wochenbettwissen-tipps-zum-umgang-mit-dem-wochenfluss/ (letzter Abruf: September 2021)
• Uhl, Bernhard: Gynäkologie und Geburtshilfe compact: Alles für Station, Praxis und Facharztprüfung, Thieme 2017, S. 386
• Prof. Dr. med. Franz Kainer, Annette Nolden: Das große Buch zur Schwangerschaft – Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, Münchner 2009
• Universitätsklinikum Heidelberg: Lochialstau
  Unter: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/erkrankungen/lochialstau (letzter Abruf: September 2021)
• Julia Schulters: Probleme mit dem Wochenfluss: Wann zum Arzt?
  Unter: https://www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/geburt/probleme-mit-dem-wochenfluss-wann-zum-arzt-789867.html (letzter Abruf: September 2021)

Zum Weiterlesen

• Entwicklung Baby: Das erste Jahr im Überblick im Entwicklungskalender