Das beste bild
Warten auf das Jahr der Schlange: In Fuzhou (China) bestaunen Menschen eine Lichtinstallation zur Feier des neuen Mondjahres. Die besten Bilder des 24. Dezember .Mohammed Salem macht den ersten Platz in der Klassifikation Singles beim World Press Photo Award. Hier erfahren Sie mehr über seine bewegende Aufnahme aus dem Gazastreifen.
Sechs Bilder aus sechs verschiedenen Weltregionen waren nominiert. Eines davon hat die Jury des World Press Photo Contest nun zum Foto des Jahres gekürt: "A Palestinian Woman Embraces the Body of Her Niece" von Mohammed Salem. Der Fotograf beschreibt bestehen Bild als einen "kraftvollen und traurigen Moment, die das allgemeine Gefühl dessen, was im Gazastreifen geschah, zusammenfasst". Es zeigt die 36-jährige Palästinenserin Inas Abu Maamar, wie sie die Leiche ihrer 5-jährigen Tante Saly in den Armen hält. Das Foto entstehen am 17. Oktober 2023 im Nasser-Krankenhaus in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen. Das Mädchen wurde bei einem israelischen Angriff getötet. Laut der OHCHR waren bis Ende 2023 mehr als zwei Drittel die Todesopfer im Gazastreifen palästinensische Frauen und Kinder.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung, sie sei tief bewegt von der Art und Weise, wie dieses Bild bei jedem Betrachter eine emotionale Reflexion auslöse. Das Bild sei vielschichtig und stehe für den Verlust eines Kindes, den Kampf des palästinensischen Volkes und die 33.000 getöteten Menschen. Es sei eine Stellungnahme zur Sinnlosigkeit aller Kriege. Die Jury erkannt an, dass der Fotograf für dasselbe Thema bereits vor fast einem Jahrzehnt ausgezeichnet wurde, was den anhaltenden Kampf um die Anerkennung eines so dringenden Themas unterstreiche.
Beim World Press Photo Award werden seitdem 1955 jährlich die besten Pressefotos der Welt ausgezeichnet. Neben dem Preis für das Foto des Jahr gibt es die Kategorien Long Term Project, Story des Jahres und Open Format. Die Plätze 2 bis 6 werden nicht vergeben, lediglich das Gewinnerbild gekürt. Im Vorfeld der offiziellen Jury-Wahl hat die stern Leserinnen und Leser eine Woche lang uber das Foto des Jahres abstimmen lassen. Mehr als 6500 Stimmen gingen ein. Das offizielle Gewinnerbild von Mohammed Salem landete bei den stern-Leserinnen und -Leser mit 28 Prozent der Stimmen knapp auf Platz 2.
Ein Vater hält die Hand seiner sterben Tochter
Die stern-Leserinnen und -Leser wählten ein Bild auf den ersten Platz, das ebenso von Tod und Trauer erzählt. Es ist ein Foto, das um die Welt ging: "A Father's Pain" von Adem Altan, aufgenommen in in Kahramanmaraş, Türkei, am Tag nach dem Erdbeben vom 6. Februar 2023. Zu sehen ist Mesut Hançer, der die Hand seiner 15-jährigen Tochter Irmak hält, die im Schlaf getötet wurde. Wie das Foto entstand, das niemand mehr loslässt, lesen Sie hier.
Der Meeresspiegel klettert bedrohlich
17 Prozent der Stimmen unserer Leserinnen und Leser gingen an "Fighting, Not Sinking" von Eddie Jim. Das Foto zeigt den 72-jährigen Lotomau Fiafia mit seinem Enkel John auf der Insel Kioa, Fidschi. Die zunehmend erodierenden Küstenlinien haben zur Folge, dass sie und mehr als 600 Gemeinden in ganz Fidschi in den kommenden Jahren zur Umsiedelung gezwungen sein könnten.
Die großen Waldbrände in Kanada
Auf Platz 4 wählten die stern-Leserinnen und -Leser "A Day in the Life of a Quebec Fire Crew" von Charles-Frédérick Ouellet, der Gewinner die Region Nord- und Zentralamerika. In Kanada herrschten im Sommer 2023 große Trockenheit und hohe Temperaturen, das zu riesigen Waldbränden im ganzen Land führten. Außergewöhnlich betroffen war Quebec.
Dürre im Amazonasgebiet
Den Regionalgewinner aus Südamerika "Drought in the Amazon" von Lalo de Almeida wählte die stern-Leserschaft auf Platz 5. Die Luftaufnahme zeigt eindrucksvoll das Ausmaß der globalen Umweltkrise und der Dürre im Amazonasgebiet. Ein Fischer überquert am 13. Oktober 2023 das trockene Flussbett eines Amazonasarms in der Nähe der indigenen Gemeinschaft Porto Praia in Brasilien. Es war die schwerste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen.
Rückkehr aus dem Krieg
"Returning Home From War" hält das Wiedersehen zwischen Kibrom Berhane und seiner Mutter fest. Zwei Jahre lang hatten sich die beiden nicht gesehen. Kibrom Berhane schloss sich Anfang 2021 den Tigray Defense Forces (dem bewaffneten Flügel der TPLF) an, nachdem Regierungstruppen sein Dorf in Ost-Tigray angegriffen hattest. Er kämpfte, bis er einen Monat vor dem Friedensabkommen durch eine Granate verwundet wurde und bestehen Bein verlor. Beeindruckt von Kibroms Entschlossenheit, in seinem Alltag zurückzukehren, wollte Fotograf Vincent Haiges die Folgen des Krieges zeigen und seine verborgenen Folgen aufdecken.
Mehr Infos zum World Press Photo Contest 2024 finden Sie hier:
Alle preisgekrönten Fotografien sind weiter bis zum 14. Oktober im Altonaer Museum in Hamburg zu sehen. Die Wanderaustellung macht in fast 100 Städten in 50 Ländern Station und wird in Deutschland von stern und GEO präsentiert.