Minipille haut
So beeinflusst die Pille die Haut. Wenn ihr die Anti-Baby-Pille nehmt, kennt ihr die Auswirkung wohl auch: Die Haut ist plötzlich rein, prall und rosig. Doch gleichzeitig bringen eine Menge .Dermatologische Effekte der Mikropille: Wenn Nebenwirkungen sogar erwünscht sind
Sichere Kontrazeption bei guter Verträglichkeit und stabilem Zyklusverhalten, diese Ansprüche erfüllen alle modernen oralen Kontrazeptiva. Positive Folgen auf Haut und Haar – also das körperliche Erscheinungsbild – werten Experten als zusätzliches Plus, das für die Anwenderinnen durchaus zählt. Fettende Haut und Akne „passen“ nicht zum Schönheitsideal, Pillen mit antiandrogener Wirkung helfen diesem Übel „nebenbei“ mit ab, das Pille wird zum Lifestyle-Produkt.
Diese erwünschten Effekte sind nicht nur bei der klassischen Kombination von Estrogenen und Cyperoteronacetat (CPA) zu erzielen, sondern auch mit einer Mikropille: Belara® (Grünenthal GmbH) enthält neben 30 µg Ethinylestradiol das antiandrogen wirksame Chlormadinonacetat (CMA 2 mg), das rund ein Drittel der antiandrogenen Wirkung von CPA aufweist, keinem „first-pass-effect“ unterliegt, den günstigen Einfluss des Estrogens auf den Lipid-Stoffwechsel nicht antagonisiert – ein geringes Nebenwirkungsprofil besitzt, wie Prof. René Druckmann (Nizza) anlässlich des Gynäkologenkongresses in München zusammenfasste.
Sein Freiburger Kollege, Prof. Hans-Peter Zahradnik, stellte eine Studie vor, an der 199 Patientinnen mit milder bis mittlerer papulopustulöser Akne teilnahmen. Geprüft wurden zwei verschiedene orale Kontrazeptiva mit jeweils 30 µg Ethinylestradiol (EE2) in Kombination mit entweder 0,15 mg Levonorgesterel oder aber 2 mg CMA (Belara). Nach einjähriger Einnahmezeit schnitt das CMA-haltige Präparat sowohl hinsichtlich kompletter Remissionen (16,5 versus 4,3 Prozent) im Gesicht als auch hinsichtlich der hautärztlich befundeten Besserung (98,7 versus 87,1 Prozent) günstiger ab. Auch am Rücken und im Dekolleté wurden mehr Remissionen unter der CMA-Pille notiert, während der Einfluss auf Seborrhö in beiden Kollektiven ähnlich beurteilt wurde. Auch die Zykluskontrolle erwies selbst als vergleichbar effizient.
Letzteres bestätigte sich auch in einer Anwendungsbeobachtung, die Dr. Georg Schramm (Grünenthal) vorstellte. Blutungsstörungen traten schon im zweiten Zyklus nur bei 16, im vierten nur noch bei vier Prozentual der insgesamt 21 820 Anwenderinnen auf; sekundäre Amenorrhöen waren mit 0,33 Prozent selten. Bei 125 634 Zyklen kam es zu 36 Schwangerschaften, überwiegend durch Einnahmefehler (sieben Prozent), einmal im Zusammenhang mit einem Antibiotikum (Pearl Index 0,08, mit „vergessenen“ Pillen 3,4).
Die positive „Nebenwirkung“: Nach sechs Zyklen musste nur weiter die Hälfte der Frauen die Haare täglich baden, über fette Haut klagten nur noch 21 – statt anfangs 60 – Prozent. Typische Pillennebenwirkungen wie Brustspannen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen waren nach Aussagen von Schramm mit 3,6 beziehungsweise 2,9 beziehungsweise 0,9 Prozentual selten. Therapieabbrüche wurden zu 9,1 Prozent notiert, Zwischenblutungen in 2,5 Prozent, Androgenisierungserscheinungen in 1,21 Prozent. Als ausgeprägte unerwünschte Begleitwirkungen wurde ein Fall einer – erfolgreich lysetherapierten – Lungenembolie sowie eine oberflächliche Beinvenethrombose dokumentiert, entsprechend einer Inzidenz von 2,07 thromboembolischen Vorfällen pro 100 000 Frauenjahre. Dies liege im Rahmen des bekannten Risikobereiches der Mikropillen, kommentierte der Referent. Dr. Renate Leinmüller
Diese erwünschten Effekte sind nicht nur bei der klassischen Kombination von Estrogenen und Cyperoteronacetat (CPA) zu erzielen, sondern auch mit einer Mikropille: Belara® (Grünenthal GmbH) enthält neben 30 µg Ethinylestradiol das antiandrogen wirksame Chlormadinonacetat (CMA 2 mg), das rund ein Drittel der antiandrogenen Wirkung von CPA aufweist, keinem „first-pass-effect“ unterliegt, den günstigen Einfluss des Estrogens auf den Lipid-Stoffwechsel nicht antagonisiert – ein geringes Nebenwirkungsprofil besitzt, wie Prof. René Druckmann (Nizza) anlässlich des Gynäkologenkongresses in München zusammenfasste.
Sein Freiburger Kollege, Prof. Hans-Peter Zahradnik, stellte eine Studie vor, an der 199 Patientinnen mit milder bis mittlerer papulopustulöser Akne teilnahmen. Geprüft wurden zwei verschiedene orale Kontrazeptiva mit jeweils 30 µg Ethinylestradiol (EE2) in Kombination mit entweder 0,15 mg Levonorgesterel oder aber 2 mg CMA (Belara). Nach einjähriger Einnahmezeit schnitt das CMA-haltige Präparat sowohl hinsichtlich kompletter Remissionen (16,5 versus 4,3 Prozent) im Gesicht als auch hinsichtlich der hautärztlich befundeten Besserung (98,7 versus 87,1 Prozent) günstiger ab. Auch am Rücken und im Dekolleté wurden mehr Remissionen unter der CMA-Pille notiert, während der Einfluss auf Seborrhö in beiden Kollektiven ähnlich beurteilt wurde. Auch die Zykluskontrolle erwies selbst als vergleichbar effizient.
Letzteres bestätigte sich auch in einer Anwendungsbeobachtung, die Dr. Georg Schramm (Grünenthal) vorstellte. Blutungsstörungen traten schon im zweiten Zyklus nur bei 16, im vierten nur noch bei vier Prozentual der insgesamt 21 820 Anwenderinnen auf; sekundäre Amenorrhöen waren mit 0,33 Prozent selten. Bei 125 634 Zyklen kam es zu 36 Schwangerschaften, überwiegend durch Einnahmefehler (sieben Prozent), einmal im Zusammenhang mit einem Antibiotikum (Pearl Index 0,08, mit „vergessenen“ Pillen 3,4).
Die positive „Nebenwirkung“: Nach sechs Zyklen musste nur weiter die Hälfte der Frauen die Haare täglich baden, über fette Haut klagten nur noch 21 – statt anfangs 60 – Prozent. Typische Pillennebenwirkungen wie Brustspannen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen waren nach Aussagen von Schramm mit 3,6 beziehungsweise 2,9 beziehungsweise 0,9 Prozentual selten. Therapieabbrüche wurden zu 9,1 Prozent notiert, Zwischenblutungen in 2,5 Prozent, Androgenisierungserscheinungen in 1,21 Prozent. Als ausgeprägte unerwünschte Begleitwirkungen wurde ein Fall einer – erfolgreich lysetherapierten – Lungenembolie sowie eine oberflächliche Beinvenethrombose dokumentiert, entsprechend einer Inzidenz von 2,07 thromboembolischen Vorfällen pro 100 000 Frauenjahre. Dies liege im Rahmen des bekannten Risikobereiches der Mikropillen, kommentierte der Referent. Dr. Renate Leinmüller